Foils (Hydrofoils)
Alles über Foils
Foil bzw. Hydrofoil nennt man die gesamte Tragflügelkonstruktion, die das Foilsurfen mit einem Board ermöglicht. Diese meist modular aufgebaute Konstruktion besteht aus dem Finbox-Connector (Finnenkastenadapter), dem Mast (Foilbasis, ähnlich einer Finne), dem Fuselage (Traggestell für die beiden Wings) sowie dem vorderen und hinteren Wing (die beiden Tragflügel).
Der Aufbau eines Foils
Dort, wo bei normalen Windsurfboards eine Finne im Kasten steckt, sitzt der Finnenkastenadapter des Foils (der Connector). Als Aufnahme im Board dient meist eine Deep Tuttle Box, auch Foil Tuttle Box genannt, die zusammen mit dem verstärkten Heckbereich des Boards stabil genug ist, um die übertragenen Kräfte aufzunehmen. Die Doppel-US-Box ist ein weiteres Befestigungssystem.
Die nach unten ragende Foilbasis wird Mast genannt. Dieser Mast kann unterschiedliche Längen (z.B. 35cm bis 95cm) haben und bestimmt damit, wie tief der eigentliche Tragflügel unter Wasser sitzt, bzw. in welcher Höhe das Board in Gleitfahrt über dem Wasser hovern kann. Auf der Finbox-Seite wird der Mast mit einem zur Finbox passenden Connector verschraubt, auf der anderen Seite mit dem Traggestellt für die Wings.
Auf diesem Fuselage genannten Traggestell (englischsprachig für Flugzeugrumpf) sind der vordere und hintere Tragflügel verschraubt. Je nach Form, Größe und Anordnung der Wings lassen sich unterschiedliche Fahreigenschaften des Foils erzielen.
Der Einsatzbereich modular auswechselbarer Wings erstreckt sich von viel dynamischem Auftrieb bei langsamer Geschwindigkeit (Low Speed + High Lift) bis hin zu wenig Auftrieb bei hoher Geschwindigkeit (High Speed + Low Lift). Unterschiedliche Körpergewichte lassen sich durch entsprechend große Tragflügelflächen ausgleichen.
Ein komplett montierter Foil mit Doppel-US-Box Connector
Funktionsprinzip
Der Foil bewegt sich unterhalb der Oberfläche durch das Wasser. Je schneller das Surfboard bewegt wird, desto mehr Auftrieb kann der Tragflügel erzeugen. Wasser ist ein relativ dichtes Medium, deshalb reichen schon langsame Geschwindigkeiten aus, um den Auftrieb des Foils zu nutzen und das Board aus dem Wasser zu heben.
Das Board kommt trotz der relativ kleinen Flügelfläche des Foils schneller ins Gleiten, als dies auf Windsurfboards mit normalen Finnen möglich wäre, da der Reibungswiderstand deutlich reduziert wird.
Der dynamische Auftrieb des Tragflügels liftet das Board aus dem Wasser
Der Anstellwinkel eines Foils lässt sich durch Belastung des Boards verändern. Wird die Boardnase während der Fahrt angehoben, vergrößert sich auch der Winkel zwischen Tragflügel und Strömungsrichtung. Bei ausreichender Geschwindigkeit erzeugt der Foil einen höheren dynamischen Auftrieb und hebt das Board aus dem Wasser.
Wird die Boardnase wieder gesenkt, gleitet auch der Tragflügel wieder tiefer unter Wasser. Ziel ist den Foil nach dem Steigen in einer möglichst konstanten Höhe zu halten, um über das Wasser zu schweben (auch hovern genannt).
Bei der Steuerung des Boards kommt eine neue Dimension hinzu
Foils für Einsteiger
Für die ersten Versuche sollte man einen Foil mit kurzem Mast (z.B. 35 cm) verwenden, der ein zu hohes Aufsteigen des Boards und damit verbundene Schleuderstürze bei Spin-outs verhindert. Große Wings für Leichtwind sind ideal, um bei Windstärken um 3-4 Beaufort mit dem Foilsurfen zu starten. Nach den ersten Versuche sollte man die Mastlänge auf 60cm bis 70cm erhöhen, um mehr Spielraum für das Hovern zu erhalten.
Kurzer Mast - ideal für die ersten Versuche (Mast nennt man die Foilbasis = der Teil, der einer Finne ähnelt)
Foils für Fortgeschrittene
Lange Masten um die 95cm ermöglichen effektiveres Foilen. Hohe Amwindkurse sind dann möglich und auch unruhigeres Wasser lässt sich besser durchfahren. Je nach Windstärke können die Wings angepasst werden - kleinere und flacher angestellte Tragflügel bringen mehr Speed und weniger Lift. Die Wings entscheiden auch über die Drehfreudigkeit.
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